Mitten im idyllischen Eckertal bei Stapelburg entstand Ende des 19. Jahrhunderts ein außergewöhnlicher Ort: der Jungborn. Gegründet im Jahr 1896, war er weit mehr als nur eine Kuranstalt – er galt als eines der bedeutendsten Naturheilverfahren seiner Zeit. Im Mittelpunkt standen die Kräfte der Natur: Sonnenlicht, frische Luft, reines Wasser, Heilerde und eine vegetarische Ernährung sollten Körper und Geist in Einklang bringen.
Diese Idee zog schon bald zahlreiche Menschen an, darunter auch bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Kultur. Sie fanden im Jungborn Ruhe, Erholung und oft auch neue Inspiration. Die Anlage wuchs schnell: Von zunächst zehn Hektar dehnte sie sich auf rund vierzig Hektar aus, mit Parks, kleinen „Licht-Luft-Häuschen“, Badeanlagen, Gärtnereien und Speisesälen.
Nach einer wechselvollen Nutzung im 20. Jahrhundert und dem Abriss der Gebäude in den 1960er Jahren schien der Jungborn fast vergessen. Doch die Erinnerung an dieses besondere Kapitel Harzer Geschichte lebt weiter. Genau hier setzt der Förderverein Jungborn Harz e. V. an: Mit viel Engagement bewahren die Mitglieder die Spuren des einstigen Naturheilkunde-Zentrums, rekonstruieren Teile der Anlage, gestalten Informationstafeln und halten mit Veranstaltungen die Geschichte lebendig.
So bleibt der Geist des Jungborns nicht nur ein Stück Vergangenheit, sondern wird auch für kommende Generationen erfahrbar – als Teil der reichen Kultur- und Gesundheitsgeschichte des Harzes.